Leichtathletik-Verband Nordrhein e.V.

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Sechs Deutsche Jugendmeister und insgesamt 21 Medaillen in Ulm

Montag, 18. Juli 2022 17:30
Tobias Rüttgers

Die 81. Deutschen Jugendmeisterschaften am vergangenen Wochenende in Ulm hatten für die U20-Athlet*innen in diesem Jahr eine besondere Brisanz. Ging es doch neben dem Deutschen Jugendmeistertitel für die ersten beiden in dieser Altersklasse bei erreichter Norm auch um die begehrten Tickets zur U20-WM in Cali (Kolumbien), die am 1. August beginnt. Die Bilanz für den LVN fiel in Ulm gut wie seit 2019 nicht mehr aus. Insgesamt 21 Medaillen (6/6/9) gingen in den Nordrhein und im Bereich der Endkampfplatzierungen gab es 34 Punkte mehr als noch vor einem Jahr in Rostock.

Chidiera Onuoha und Eddie Reddemann dominieren den 100m-Sprint
Gleich beide Teilnehmer für Cali wird der LVN über 100m der U20-Jungs stellen: In einem packenden Finale gewann Chidiera Onuoha (THC Brühl) vor Eddie Reddemann (TSV Bayer 04 Leverkusen) in 10,37s zu 10,38s. Der männliche Kurzsprint war insgesamt stark in Ulm. Zwei weitere Silbermedaillen gingen an den vierten der U18-Europameisterschaften, Luban Haque (ART Düsseldorf). Musste sich der Athlet von Juri Zwetkow über 100m in 10,73s noch etwas deutlicher dem U18-EM-Dritten Benedikt Thomas Wallstein (Gothaer Leichtathletik Centrum) geschlagen geben, war es über 200m gegen eben diesen in 21,64s zu 21,56s deutlich knapper. Drei weitere Finalplatzierungen in der U18 gab es durch Luis Gonzalez-Diaz (LAZ Puma Rhein-Sieg) und Noah Müller (Cologne Athletics), so dass man im Lager der Sprinter sehr zufrieden sein konnte.
Bei den weiblichen Sprinterinnen war man über die Stadionrunde erfolgreich. Gleich zweimal steigerte sich die in diesem Jahr stark verbesserte Anna Lena Schüler (TSV Bayer 04 Leverkusen) in der weiblichen U18. Mit einer Bestzeit von 56,41s nach Ulm gereist ging es über 55,96s im Vorlauf auf tolle 55,56s im Finale. Verdienter Lohn war die Silbermedaille. Das gute Ergebnis aus LVN-Sicht rundete Ana Welz (TV Herkenrath) mit Platz 4 in 56,88s ab. Etwas enttäuscht mit Rang 5 in der U20 in 55,19s war zunächst Tessa Srumf (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), die Deutsche Vizemeisterin aus der Halle. Tröstlich war sie am Ende des Tages tröstlich, dass es zumindest das Staffel-Ticket für Cali gab.

Timon Dethloff revanchiert sich bei Nils Leifert mit dem Deutschen Meistertitel
Ein Deutscher Meistertitel in der U18 ging an das neu formierte Team Cologne Athletics. Der U18-EM-Fünfte Timon Dethloff (Cologne Athletics) konnte sich in 13,80s bei seinem Dauerrivalen und EM-Dritten Nils Leifert (LAC Quelle Fürth) revanchieren. Etwas überraschend ging auch die Bronzemedaille nach Köln. Noah Meier (Cologne Athletics) konnte in 14,23s (HF 14,04s) mehr als überzeugen. Und auch bei den U18-Mädchen gelang Samita Schatz (Pulheimer SC) nach neuen Bestzeiten von 13,87s und 13,85s im Vor- und Zwischenlauf der Einzug ins Finale. Ein kleiner Patzer kostete hier dann eine deutlich bessere Platzierung als Rang acht in 15,42s. Dennoch eine starke Leistung für eine unserer jüngsten Athletinnen in Ulm. Eine neue Bestleistung von 59,33s über 400m Hürden stellte Viktoria Heising trotz kleinerer Rhythmusproblemen auf. Mit ihrer Bronzemedaille verpasste sie leider denkbar knapp das Ticket für Cali. Lara-Noelle Steinbrecher (Sportklub Magdeburg) löste dieses als zweite in 59,15s.

Emie Lotta Berger nach U16-Titel im vergangenen Jahr auch in der U18 nicht zu stoppen
Fünf Medaillen brachten die Läufer*innen mit aus Ulm. Bei der U18-EM vor anderthalb Wochen noch recht überraschend gute Fünfte geworden, konnte die letztjährige Deutsche U16-Meisterin Emie Lotta Berger (mettmann-sport) nun auch in der U18 in 4:42,15min über 1500m souverän den Deutschen Meistertitel holen. Nach vierten Plätzen bei der U18-DM vor einem Jahr in Rostock und in der Halle diesen Winter gelang Hannah Odendahl (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) nun endlich die heißersehnte Medaille. In 2:10,71min errang sie Silber über 800m der U18. Knapp an der Medaille vorbei ging es in diesem Rennen auf Rang vier für Finia Kretschmann (Troisdorfer LG) in 2:13,08min). Eine Bronzemedaille ging in 6:56,47min über 2000m-Hindernis an Christina Lehnen (LAZ Mönchengladbach). Versöhnlich war auch die Bronzemedaille über 1500m für Amelie Klug (TSV Bayer 04 Leverkusen) in 4:35,26min. Viel Pech hatte die Athletin von Rene Giesen in den letzten Jahren, so dass die Medaille und eine Einladung zum Länderkampf nun eine schöne Belohnung waren. Die fünfte Medaille ging an die LSG Eschweiler. Hamza Hariri gewann in 8:33,92min Bronze. In dem schnellen Rennen ging der fünfte Rang an Constantin Carls (ASV Köln).

Anna Gräfin Keyserlingk und Hendrik Müller holen Deutsche Meistertitel
Zwei Deutsche Meistertitel für den Nordrhein kamen aus dem Lager der Springer*innen. Die Deutsche Jahresbestleistung im Dreisprung der weiblichen U20 zurück holte sich Anna Gräfin Keyserlingk (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen). Mit einer neuen Freiluftbestleistung von 13,21m konnte die Athletin von Peter Quasten ihre Dauerrivalin Ruth Hildebrand (MTG Mannheim, 13,00m) bezwingen. Beide treten nun mit erreichter Norm die Reise nach Cali an. Ebenfalls Deutscher Meister wurde Hendrik Müller (TSV Bayer 04 Leverkusen) im Stabhochsprung der männlichen U18 mit 5,00m. Nach einer für ihn etwas unglücklich verlaufenden U18-EM nimmt damit die Saison für den Athleten von Marvin Caspari doch noch ein glückliches Ende. Knapp an den Medaillen vorbei ging es für Müllers Trainingskolleginnen Lotte Torbohm und Hedwig Kellner (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) die mit 3,35m im Stabhochsprung der weiblichen Jugend U18 gemeinsam Rang vier belegten. Einen weiteren vierten Platz für Casparis Trainingsgruppe gab es durch Luca Brill (TSV Bayer 04 Leverkusen). Enttäuschend war der "Salto Nullo" für den letztjährigen U20-EM-Teilnehmer Luke Zenker (TSV Bayer 04 Leverkusen). Zenker verspielte sich damit alle Chancen auf die U20-WM. Fünfte Plätze errangen Edna Eze (TSV Bayer 04 Leverkusen) im Dreisprung der U18 mit 12,08m und David Kruth (LT DSHS Köln) ebenfalls im Dreisprung der U18 mit 13,56m.

Max Dehning löst mit dem Speer das Ticket für Cali
Mit sechs Medaillen war der Wurfbereich erfolgreich wie lange nicht mehr im Nordrhein. Max Dehning (TSV Bayer 04 Leverkusen) gewann den Speerwurf der U20 mit 76,37m und darf für die U20-WM planen. Silber ging an Gerrit Vißer (LAZ Rhede) im Hammerwurf der U20. Auf den Tag fit war der Athlet von Werner Niehaus und konnte sich mit 63,57m um fast drei Meter steigern. Hochklassig war auch das Ergebnis im Kugelstoßen der männlichen U20. Xaver Hastenrath (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) stieß mit 20,02m die Kugel erstmals über die 20m-Marke. Damit rangiert der Athlet von Dirk Zorn auf Rang acht der aktuellen Weltbestenliste. In Ulm bedeute dieses Ergebnis aber leider „nur“ Rang drei und die Bronzemedaille. Die U20-WM verpasste er dabei leider um ganze 12cm. Bronze ging auch noch an einen weiteren Kugelstoßer in der U18. Der letztjährige Deutsche U16-Meister Maximilian Neukirchen konnte als mit Abstand bestplatzierter Stoßer des 2006er-Jahrgangs mit neuer Bestleistung von 17,21m Bronze erringen. Ebenfalls denkbar knapp verpasste Marie-Sophie Macke (TV Angermund) im Diskuswurf die U20-WM. Beim Gewinn ihrer Bronzemedaille mit 49,89m fehlten ganze 9cm für das Ticket nach Kolumbien. Im Speerwurf der weiblichen U20 ging Bronze an Josepha Schepp (TSV Bayer 04 Leverkusen, 48,33m) vor Vereinskameradin Marie Dehning (TSV Bayer 04 Leverkusen, 47,67m).

Der LVN möchte all seinen Medaillengewinner*innen und Heimtrainer*innen ganz herzlich gratulieren. Vor allem die Vielfalt der Erfolge in diversen Disziplinen unter Beteilung vieler Vereine zeigt, dass die Leichtathletik am Nordrhein auch „nach Corona“ noch lebt!