Leichtathletik-Verband Nordrhein e.V.

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LVN-Hallenmeisterschaften konnten unter herausfordernden Bedingungen stattfinden

Montag, 17. Januar 2022 11:30
LVN

In Zeiten der Pandemie stellt jede Zusammenkunft vieler Menschen unter Beachtung des Infektionsschutzes eine große Herausforderung dar. Eine regelgerechte Landesmeisterschaft unter dem Hallendach durchzuführen, stellte damit für den Leichtathletik-Verband Nordrhein in Verbindung mit dem stützpunkttragenden Verein des Bundesstützpunkt Leverkusen keine leichte Hürde dar. Die Vorbereitung war um einiges aufwendiger als üblich. Aber aus Sicht des LVN haben sich die Mühen aller Planungen, Gespräche und Videokonferenzen im Vorfeld gelohnt und die Leichtathletik konnte einen tollen Wettkampf unter größtmöglichen Sicherheitsbedingungen durchführen. Dabei galt für alle Teilnehmer, Betreuer und Mitarbeiter die „2Gplus-Regel“, so dass jeder geimpft und mit einem gültigen Corona-Test zum Wettkampf erschien und viele das Testangebot vor Ort nutzten, um auch noch am zweiten Tag sicher den Anforderungen zu genügen. Wir möchten uns bei allen für ihr Verständnis bedanken, die diesen Aufwand mitgetragen haben.

Mehrkämpferinnen sind in Form

Sportlich gab es dann auch viele herausragende Leistungen zu vermelden. Sicherlich die hochklassigste Leistung gelang Louisa Grauvogel (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), die über 60m Hürden gleich zu Beginn der Meisterschaft in 8,20s nur knapp die Norm für die Hallen-WM (8,16s) verpasste. Die Mehrkämpferin konnte sich auch mit neuer Hallenbestleistung von 6,14m in die Siegerlisten des Weitsprungs eintragen und belegte mit neuer Kugelstoßbestleistung von 13,62m knapp hinter Mareike Arndt (TSV Bayer 04 Leverkusen, 13,65m) den Silberrang. Aber auch eine weitere Siebenkämpferin wusste in heimischer Halle zu überzeugen. Sophie Weißenberg (TSV Bayer 04 Leverkusen) belegte mit 8,50s über 60m Hürden und 6,06m im Weitsprung den Silberrang und mit 12,93m im Kugelstoßen Bronze.

Im Dreisprung der Frauen ging die Vizeeuropameisterin Kristin Gierisch (TSV Bayer 04 Leverkusen) an den Start. Die erfahrene Athletin haderte noch ein wenig mit ihrem Anlauf und konnte nur drei gültige Sprünge in die Grube bringen, von denen der weiteste mit 13,69m vermessen wurde. Auf Instagram schrieb sie nach dem Wettkampf: „Leider hatte ich heute etwas Probleme mit dem Anlauf und der damit verbundenen schlechten Technik. Wir arbeiten weiter und sind auf einem guten Weg. Es kann also nur besser werden.“ Stabhochspringerin Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen) litt im Vorfeld an einem Hexenschuss, so dass ihre 4,20m zum Saisoneinstieg als durchaus positiv zu bewerten sind. Und auch der Hallen-EM-Teilnehmerin 2021, Jennifer Montag (TSV Bayer 04 Leverkusen), ist trotz ihres Titels über 60m in 7,38s in den nächsten Wochen noch einiges mehr zuzutrauen.

Bei den Männern war sicherlich der Hochsprung der hochklassigste Wettkampf. Bundestrainer Hans-Jörg Thomaskamp konnte das aus Verbandssicht doch recht übersichtliche Teilnehmerfeld mit zwei Bundeskaderathleten noch anreichern, so dass sich die Ergebnisse sehen lassen konnten: Jonas Wagner (Dresdner SC) überquerte 2,22m und Falk Wendrich (LAZ Soest) 2,19m. Nordrheinmeister wurde der für den TSV Bayer 04 Leverkusen startende niederländische EM-Teilnehmer Douve Amels mit ebenfalls 2,19m vor Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 2,16m.

Starke Leistungen in der Jugend

Aber auch in der Jugend gab es einige herausragende Ergebnisse zu vermelden. Immer schneller wird Timon Dethloff (Cologne Athletics) über die 60m Hürden. In 7,85s in der männlichen U18 näherte sich der Athlet am Samstag bis auf 4/100s der Deutschen U18-Hallenbestleitung (7,81s). Auch über 200m (22,42s) am Samstag und über 60m (7,01s) am Sonntag war der junge Athlet nicht zu stoppen. Titel Nummer vier schnappte er sich mit der 4x200m-U20-Staffel des neu formierten Kölner Vereins in 1:32,67min. Ein weiteres sportliches Highlight waren die 18,48m im Kugelstoßen von Xaver Hastenrath (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) in der männlichen U20.

Weitere Planungen für die Hallensaison laufen

Es dürfen aber auch nicht die Augen vor der Tatsache verschlossen werden, dass die Teilnehmerfelder in den Jugendklassen deutlich zurückgehen. Dazu unser Leitende Landestrainer Tobias Rüttgers: „Als wir von den Personenbeschränkungen in der Leverkusener Halle gehört haben und wir Teilnehmerlimits in allen Disziplinen setzen mussten, hatte ich schon Bauchschmerzen in diesen schwierigen Zeiten eventuell Jugendliche ausschließen zu müssen. Natürlich haben wir uns an den Zahlen vor der Pandemie orientiert. Es ist dann aber doch wirklich erschreckend, dass teilweise unser Oberlimit gar nicht ausgereizt wurde. Das zum Beispiel nur noch acht Jungs in der männlichen Jugend U18 an den 200m-Start gegangen sind, sollte uns alle nachdenklich stimmen. Für umso wichtiger halte ich es, dass wir uns in der derzeitigen Pandemielage für die Durchführung von Hallenwettkämpfen einsetzen“. Dass dies dem LVN in den letzten Wochen zusammen mit den Leverkusener Partnern hervorragend gelungen ist und wir unter diesen schwierigen Bedingungen eine gute Meisterschaft erlebt haben, stellt auch der LVN-Präsident Dr. Peter Wastl heraus: „Für die reibungslose Durchführung der Wettkämpfe möchte ich mich bei allen Haupt- und Ehrenamtlern in der Organisation sowie den Kampfrichtern und verständnisvollen Vereinen bedanken. Wir sind bemüht, ähnlich gute Wettkämpfe in knapp drei Wochen im Rahmen der NRW-Meisterschaften durchzuführen.“