Kurt "Eia" Benner verstorben
Ein Trainer-Urgestein im LVN ist nicht mehr. Am 25. August starb Kurt Benner. In diesem Monat wäre er 84 Jahre alt geworden.
Kurt Benner, den alle Nahestehenden nur "Eia" nannten, konnte auf eine mehr als 50-jährige Trainerkarriere im Leichlinger TV zurückblicken. Weisen seine frühen Erfolge mit den Leichlinger Athleten Nordrhein-Meisterschaften im Waldlauf oder Platz 1 in der Deutschen Bestenliste im Hochsprung aus, so entwickelte er zunehmend seine Liebe für die Wurfdisziplinen. Hier fand und förderte er über sein langes Trainerleben immer wieder Jugendliche, die er in die deutsche Spitze führte. Namen wie Helga Adams, Norbert Hahn oder Wilfried März sind nur den älteren Insidern noch ein Begriff. Manfred Schmitz war in den 70er Jahren das Aushängeschild, das in Leverkusen zum 60m-Diskuswerfer wurde. Kay Arand, Sarah Lippold, Marc Okun und Michelle Döpke sind Athleten der jüngeren Zeit und Gegenwart aus der Schule von "Eia" Benner.
Es spricht für ihn und seine Einstellung, dass er in unmittelbarer Nachbarschaft zur ersten deutschen Leichtathletikadresse, dem TSV Bayer 04 Leverkusen, Profil und und Wirkungskreis behielt. Er suchte und fand die Kooperation mit dem Großverein und den dort ansässigen Spitzentrainern. Nachwuchsfindung und
-förderung sowie Formung von internationalen Spitzenwerfern gingen so Hand in Hand. Es ist Kurt Benner zu verdanken, dass Leichlingen auch ohne konkurrenzfähiges Stadion durch die Werfertage und die Übernahme von Wurfmeisterschaften auf Nordrhein und Westdeutscher Ebene auf der Landkarte der Veranstaltungsorte blieb. Bedauerlich, dass seine Krankheit ihn von der Einweihung der völlig modernisierten "Balker Aue" am 2. Juni fernhielt.
Sportlich hat "Eia" immer in der Sache über den Tellerand hinaus gedacht und gehandelt. Ob Kugelstoß, Hammerwurf und Diskusswurf in den DLO-Disziplinen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes oder bei den Rasenkraftsportwettbewerben nach den Statuten des Deutschen Turnerbundes, wo es für die Sportler förderlich war, waren die Leichlinger Werferinnen und Werfer dabei. Seine Liebe und sein Wissen im Hammerwurf hat er nicht für sich behalten. Lange Jahre war er als Disziplintrainer für den LVN und für NRW tätig und war so für Viele ist der westdeutschen Leichtathletik das Gesicht des Hammerwurfs.
Seine besondere Gabe war die Menschlichkeit seinen Sportlern gegenüber und die Motivation, die er auf sie übertrug. "Eia" konnte begeistern, für seine jungen Athleten war er in zunehmendem Alter eine Vaterfigur. Sportler sollten niemals abseits stehen, nur zuschauen müssen. Ich durfte dies in meiner Jugend selbst erleben, als Gaststarter bei Leichlinger Vereinsmeisterschaften, wenn mein Vater als Verbandsaufsicht eingesetzt war. Kurt Benner prägte mit seinen Mitstreitern immer eine Atmosphäre des Willkommens.
Noch vor vier Jahren, zur Feierlichkeiten anlässlich seines 80. Geburtstags, wurde die hohe Wertschätzung 'seiner' Sportler besonders deutlich. Sie wurde zu einem Generationentreffen seiner Athleten, die er als Trainer, Abteilungsleiter und vor allem als Freund begleitete.
Bereits 1972 wurde Kurt Benner vom damaligen Leichtathletik-Verband Niederrhein die Silberne Ehrennadel verliehen. Beleg seines langen und engagierten Schaffens ist die Verleihung der DLV-Enrennadel in Gold im Jahr 2014. Mehr als 50 Jahre seit 1962 lebte "Eia" Benner die Leichtathletik und den Hammerwurf. Seiner schweren Krankheit trotzte er, solange es ging. Am Ende war sie stärker. Die Erinnerung an den Menschen und Trainer Kurt Benner wird bleiben.