Bottrop: David Storl pulverisiert den Stadionrekord
David Storl hat am Sonntag bei der NRW Gala in Bottrop den Stadionrekord im Kugelstoßen auf 20,90 Meter verbessert. Auch Dreispringerin Jenny Elbe war ungefährdet. Viele weitere gute Leistungen haben den zum fünften Mal ausgetragenen Mix aus NRW-Meisterschaften und internationalem Meeting geprägt.
Gleich im ersten Versuch bereitete David Storl (SC DHfK Leipzig) mit 20,79 Meter dem zehn Jahre alten Stadionrekord von Pavel Lyzhyn (Bulgarien) den Garaus. Vom Publikum frenetisch gefeiert, ließ der zweifache Weltmeister und dreifache Europameister – unterbrochen durch einen übergetretenen 21-Meter-Stoß und einen weiteren ungültigen Versuch - 20,82, 20,64 und die Tagesbestweite von 20,90 Meter folgen zu lassen.
„Der Zweite war gar nicht so schlecht. Schade, dass ich mich nicht halten konnte“, kommentierte David Storl. „Es war mein erster Wettkampf nach einem dreiwöchigen Trainingsblock. Leider habe ich die Kugel noch nicht richtig getroffen. Morgen geht es in Biberach weiter. Da steht mein Meetingrekord bei 21,87 Metern“, sagte der 27-Jährige, dessen Saisonbestleistung bei 21,18 Metern liegt.
Dennis Lewke (SC Magdeburg) reichten in Bottrop 18,76 Meter zu Rang zwei vor Olympiateilnehmer Ivan Ivanov (Kasachstan; 18,54 m).
Sha´keela Saunders gab Anschauungsunterricht
Dreispringerin Jenny Elbe (Dresdner SC), der noch drei Zentimeter an der EM-Norm von 13,90 Meter fehlen, musste mit 13,32 Meter zufrieden sein. „Es funktioniert noch nicht wie erhofft. Mir fehlt die Wettkampfroutine. Aber zumindest läuft es im Training schon wieder runder“, sagte die 28-Jährige, die zu Saisonbeginn von einer Gürtelrose ausgebremst wurde.
Im Weitsprung flog US-Meisterin Sha´keela Saunders auf 6,67 Meter und setzte sich damit vor Studenten-Weltmeisterin Alina Rotaru (Rumänien; 6,49 m) und Jovanna Klaczynski (TV Wattenscheid 01; 6,18 m) durch. Bei den Männern siegte Philipp Menn (LG Kindelsberg Kreuztal; 7,47 m).
Über 100 Meter lag Emile Erasmus (Südafrika) in 10,29 Sekunden vor Chidamba Hazemba (Sambia; 10,36 sec). Der vorjährige Deutsche U23-Meister Daniel Hoffmann (TSV Bayer 04 Leverkusen) belegte in 10,69 Sekunden Platz vier. Später setzte sich Chidamba Hazemba in 21,06 Sekunden über 200 Meter durch. Die EM-Vierte Asha Philip (Großbritannien; 11,21 sec) verpasste den 100-Meter-Stadionrekord nur um eine Hundertstel, setzte sich aber deutlich vor Gayon Evans (Jamaika; 11,38 sec) durch. Lara Matheis (TSG Gießen-Wieseck) kam als Fünfte in 11,73 Sekunden bis auf fünf Hundertstel an ihre Saisonbestzeit heran.
Flotte 400-Meter-Zeiten
Daniel Mbene (Sambia), mit einer 400-Meter-Bestzeit von 46,06 Sekunden angereist, wurde in 47,18 Sekunden seiner Favoritenrolle gerecht, gefolgt von Florian Weeke (LT DSHS Köln; 48,22 sec). Bei den Frauen setzte sich die Niederländerin Madia Ghafoor in 52,02 Sekunden durch. Sarah Schmidt (TSV Bayer 04 Leverkusen) testete als Siegerin ihres Zeitlaufes und Gesamt-Sechste in 55,19 Sekunden für ihre nächste Attacke auf die EM-Norm über 800 Meter am Samstag in Kortrijk (Belgien).
Im von Tufa Welde (Äthiopien; 3:40,45min) vor Hicham Ouladha (Marokko; 3:41,14 min) dominierten 1.500-Meter-Rennen lagen Maximilian Thorwirth (SFD Düsseldorf-Süd; 3:45,25 min) und Frederik Ruppert (SC Myhl LA; 3:45,34 min) eng beieinander. Über 400 Meter Hürden war sein Klubkollege Jonas Hanßen in 51,13 Sekunden eine Klasse für sich. Dem Deutschen Meister von 2015, der sich klar vor Nick Smit (Niederlande; 51,46 sec) durchsetzte, fehlten nur drei Zehntel an der Jahresbestzeit. Bei den Frauen war Inga Reul (LT DSHS Köln; 63,87 sec) die Nummer eins.
Stabhochsprung in Leverkusener Hand
Katharina Bauer (4,20 m) und Robin Pieper (beide TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,30 m) sicherten sich die Stabhochsprung-Titel. Die Siege im Hochsprung gingen an Jana Kulessa (TSV Bayer 04 Leverkusen; 1,78 m) und Sebastian Rudolf (Dresdner SC; 2,13 m). Julia Ritter (TV Wattenscheid 01) war mit Kugel (15,77 m) und Diskus (56,47 m) eine Klasse für sich.
Benedikt Stienen (TSV Bayer 04 Leverkusen) reichte ein gültiger Versuch von 58,23 Metern, um sich den Titel im Diskuswurf zu sichern. Eine Woche nach ihrem Silber bei der U23-DM stand Speerwerferin Katrin Missing (ART Düsseldorf; 49,47 m) nun ganz oben auf dem Treppchen. Im Hammerwurf setzten sich Sina Mai Holthuijsen (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; 58,48 m) und Dominik Klaffenbach (TSV Bayer 04 Leverkusen; 58,18 m) durch.
Laura Sophie Großhaus (LT DSHS Köln; 23,95 sec) wurde im von Savannah Mapalagama (Österreich; 23,74 sec) gewonnenen 200-Meter-Finale Dritte. Christina Zwirner (ASV Köln; 2:08,45min) und Fabian Spinrath (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; 1:53,86 min) waren über 800 Meter ungefährdet. Die 1.500 Meter der Frauen lief Linda Wrede (LT DSHS Köln; 4:26,14 min) nach Hause. Im Hürdensprint siegten Siebenkämpferin Lisa Steinlage (LG Kreis Gütersloh; 14,06 sec) und Tobias Vogt (LG Olympia Dortmund; 14,82 sec). Benjamin Weßling (TSV Bayer 04 Leverkusen) kam als Weitsprung-Titelträger auf 14,08 Meter.