Zwei Deutsche Meistertitel in Leipzig
Am vergangenes Wochenende traf sich Deutschlands Leichtathletik-Elite zu den 71. Deutschen Hallenmeisterschaften in der Leipziger Quarterback-Arena. Insgesamt 12 Medaillen (2/5/5) gewannen die Athletinnen und Athleten aus dem Nordrhein und brachten 115 Endkampfpunkte mit nach Hause. „Damit erreichten die Sportlerinnen und Sportler ein zufriedenstellendes Gesamtergebnis, das im Rahmen der Leistungen der vergangenen Jahre liegt.“, bilanziert der Leitende Landestrainer Tobias Rüttgers die Ergebnisse.
Leverkusener Hürdensprinterinnen und -sprinter überzeugen
Auf den Punkt fit war die Leverkusener Hürdengruppe um Coach Frank Bartschat. In 7,69s stellte Tim Eikermann (TSV Bayer 04 Leverkusen) eine Saisonbestleistung auf, die fast im Bereich seiner letztjährigen Siegleistung von 7,63s lag. Dass eine starke Trainingsgruppe pusht, zeigt auch die Entwicklung von Neuzugang Stefan Volzer (TSV Bayer 04 Leverkusen), der im Finale von Leipzig seine Bestzeit auf 7,83s steigerte und den Doppelsieg sicherte. In der Frauenkonkurrenz gingen die Plätze zwei und vier nach Leverkusen. Die in diesem Winter stark verbesserte Franziska Schuster (TSV Bayer 04 Leverkusen) steigerte sich in Leipzig weiter auf 8,09s und teilte sich die Silbermedaille mit Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01), die auf die Tausendstelsekunde dieselbe Zeit rannte. Wie spannend dieses Hürdenfinale war, zeigt, dass auch die Deutsche Meisterin Rosina Schneider (TV Sulz) nur eine Hundertstelsekunde schneller war und Marlene Meier (TSV Bayer 04 Leverkusen) in 8,10s „nur“ Rang vier blieb. Überhaupt waren es einige packende Duelle in den Sprint- und Laufdisziplinen, die die Deutsche Meisterschaft in Leipzig spannend machten. Im 1500m-Rennen der Frauen wurde Vera Coutellier (ASV Köln) nach einer mutigen Attacke in 4:24,54min mit Bronze belohnt. Hier lagen gerade mal 0,72s zwischen dem Sieg und Rang fünf, den mit Linda Wrede (TSV Bayer 04 Leverkusen) eine weitere Athletin aus dem LVN erreichte. In einem taktisch geprägten 800m-Rennen ging Bronze an Tanja Spill (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) in 2:07,90min.
Jessie Maduka wird Deutsche Meisterin im Dreisprung
Der zweite Deutsche Meistertitel ging auf die andere Rheinseite. Dreispringerin Jessie Maduka (Cologne Athletics) zeigt sich in diesem Winter ebenfalls starker Verfassung. Der Neuzugang vom TV Wattenscheid 01 hatte bereits bei den Nordrhein-Meisterschaften vor vier Wochen mit einer neuen Bestleistung von 14,15m die nationale Spitze übernommen. Auch in Leipzig agierte die erfahrene Athletin von Ralf Jaros äußerst souverän und gewann mit gleich zwei Versuchen von 14,04m mit fast einem halben Vorsprung. Der noch junge Kölner Verein gewann mit Tiffany Eidner (Cologne Athletics) auch noch eine weitere Medaille. Die Sprinterin konnte über 60m in 7,28s ihre Bestzeit einstellen und gewann Bronze. Zusätzlich wurde sie in 23,96s auf der ungünstigen Bahn zwei noch fünfte über 200m.
Stabhochsprungwettkampf liefert Licht und Schatten
Allgemein enttäuschend war das Niveau der Stabhochspringer. In einem Wettbewerb, den man mit einer Höhe von 5,45m gewann, fehlt der Kontakt zur Weltspitze. Dennoch darf man sich freuen, dass Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen) nach einem von Verletzungen geplagten Jahr auf dem Weg zurück ist und mit 5,45m die Silbermedaille errang. Der von Leverkusen nach Düsseldorf gewechselte Bo Kanda Lita Baehre (ART Düsseldorf) kam nicht über 5,45m heraus und musste sich aufgrund der Fehlversuche mit Rang vier zufriedengeben.
Drei Medaillen für den Hochsprung
Einige weitere Medaillen gab es im Hochsprung für die Trainingsgruppe von Hans-Jörg Thomaskamp. Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) ist nach einem Verletzungsjahr 2023 auf dem Weg zurück und konnte mit nur wenigen Sprüngen mit 2,20m die Silbermedaille erringen. Trainingspartner Florian Hornig (TSV Bayer 04 Leverkusen) floppte ebenfalls über 2,20m, gewann Bronze und stellte dabei eine neue persönliche Bestleistung unter dem Hallendach auf. Auch Bianca Stichling (TSV Bayer 04 Leverkusen) zeigte mit 1,83m und der Bronzemedaille, dass sie nach einem Fußbruch im letzten Jahr auf dem Weg zurück in die deutsche Spitze ist.
Die letzte Medaille der Meisterschaft für den Nordrhein war aus Silber und ging an die Leverkusener Frauenstaffel über 4x200m in der Besetzung Rebekka Babilon, Annkathrin Hoven, Allegra Hildebrand und Lysann Helms.