Jugend- und Verbandstag 2025
Am Sonntag, den 06. April 2025, fanden in der Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Essen der Jugendtag und der Verbandstag des Leichtathletik-Verbandes Nordrhein statt. Neben wichtigen Wahlen und Beschlüssen standen zahlreiche Ehrungen im Mittelpunkt. Beide Veranstaltungen boten nicht nur Raum für Rückblicke, sondern stellten auch wichtige Weichen für die zukünftige Arbeit des Verbandes.
Jugendtag: Staffelstab übergeben

Nach der Eröffnung durch den scheidenden Vorsitzenden Johannes Gathen würdigten Jens Wortmann (Vorsitzender der Sportjugend NRW), Dominic Ullrich (Vorsitzender der DLV-Jugend) sowie LVN-Präsident Dr. Peter Wastl in ihren Grußworten das große Engagement von Johannes. Sie alle fanden anerkennende Worte für seine sechsjährige Amtszeit als Vorsitzender der LVN-Jugend. Seit sieben Jahren war Johannes Gathen im Jugendausschuss aktiv und übergab nun sein Amt an seine Nachfolgerin.
Im weiteren Verlauf wurde die Jugendordnung nach kurzer Beratung mit einer Änderung einstimmig angepasst. Danach wählte die Versammlung den neuen Jugendausschuss: Anja Deckers übernimmt den Vorsitz und folgt damit auf Johannes Gathen. Neu ins Team gewählt wurden außerdem Thomas Weber als Fachwart für außersportliche Jugendarbeit sowie Enrique Wienhofen Martin, der künftig das Amt des Jugendsprechers übernimmt. In ihren dankenden Abschlussworten als neue Vorsitzende würdigte Anja Deckers das langjährige Wirken der ausscheidenden Mitglieder in der LVN-Jugendarbeit.
Verbandstag: Hochkarätige Gäste und besondere Ehrungen

Der repräsentative Teil des Verbandstags begann mit Grußworten von prominenten Gästen: Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen, Jochen Schweitzer, Vorsitzender des DLV-Aufsichtsrats, sowie Stefan Klett, Präsident des LSB NRW, richteten ihre Worte an die Versammlung.
In seinen Eröffnungsworten verwies der LVN-Präsident Dr. Peter Wastl auf gesellschaftliche Trends sowie sportpolitische wie auch systemische Probleme, welche besonders den leistungsorientierten Wettkampfsport nicht nur in der Leichtathletik betreffen. Auch sprach er die Notwendigkeit eines Bürokratieabbaus im organisierten Sport an und formulierte den Anspruch der Sportverbände auf mehr inhaltliche Gestaltung anstatt Verwaltung.

Ein musikalisches Highlight boten im Anschluss die Schulbands der Gustav-Heinemann-Gesamtschule „Cabletie“ und „Time To Rush“.
Im Rahmen der umfangreichen Ehrungen wurde Hans-Peter Schmitz mit der LVN-Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet – der höchsten Auszeichnung des Verbands. Sie wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich in außergewöhnlicher Weise über Jahrzehnte hinweg für den Verband oder seine Vorgängerverbände engagiert haben.

Mit dem Franz-Josef-Probst-Preis wurde Karl-Heinz Keldungs für sein herausragendes ehrenamtliches Engagement geehrt.

Der Berni-Becks-Wanderpreis, der besondere Verdienste in der Förderung des Leistungssports würdigt, ging an Peter Quasten, langjähriger Trainer des SC Bayer 05 Uerdingen.

Parlamentarischer Teil verlief harmonisch

Nach einer kurzen Mittagspause verlief der parlamentarische Teil insgesamt sehr harmonisch. Einstimmig wurde im Zusammenhang mit der Jahresrechnung 2024 das Präsidium entlastet und der Haushaltsvoranschlag 2025 verabschiedet. Zudem informierte der Geschäftsführer Markus Pähler ausführlich über den zwingend notwendigen Umzug der LVN-Geschäftsstelle im Jahr 2026. Das amtierende Präsidium wurde weitestgehend einstimmig für drei weitere Jahre wiedergewählt.
Beitragsanpassung ab 2026: Entlastung für kleine Vereine
Ein zentrales Thema im parlamentarischen Teil waren die im Vorfeld des Verbandstags eingegangenen Hinweise, dass kleinere Vereine durch den im Vorjahr beschlossenen Sockelbetrag der Mitgliedsbeiträge sehr stark belastet werden. Das Präsidium reagierte auf diese Rückmeldungen mit einem Vorschlag zur Rückkehr zu einem gestaffelten Beitragssystem, wodurch rund 75% der Mitgliedsvereine – vor allem die vorab erwähnten Kleineren – entlastet werden. Zur teilweisen Gegenfinanzierung wird der Pro-Kopf-Beitrag um 1,00€ erhöht.
Für den Verband bedeutet dies eine potenzielle Mindereinnahme von bis zu 30.000€ im Jahr 2026, was jedoch bewusst in Kauf genommen wird – als Signal an die Mitglieder, dass kritische und konstruktive Hinweise ernst genommen und im Rahmen der Möglichkeiten umgesetzt werden. Die Mindereinnahme bedeutet allerdings auch, dass der Spielraum für Verbandsentwicklungsmaßnahmen zukünftig ein stückweit kleiner wird.
Der Jugend- und Verbandstag 2025 zeigt: Der LV Nordrhein entwickelt sich und muss sich stetig sportlich, inhaltlich und strukturell weiter entfalten.