Erstes positives Fazit zu den Nordrheinmeisterschaften
Mit großem Aufwand aufgrund der allgemeinen „Corona-Lage“ veranstaltete der Leichtathletik-Verband Nordrhein an den beiden vergangenen Wochenenden Landesmeisterschaften für seine Jugendlichen in der Mehrzahl der Disziplinen. Die Hammerwerfer und Stabhochspringer suchten bereits Ende August ihre Nordrheinmeister in Leichlingen, die Mittelstrecken und Langhürden folgen am kommenden Wochenende noch in Euskirchen.
Das von der „AG Spätsaison“ aufwendig ausgearbeitete Veranstaltungskonzept, die Disziplinen auf unterschiedliche Orte und auf mehrere Wochenenden zu verteilen, stellte sicherlich den Verband aber auch die Vereine vor organisatorische Herausforderungen, aber letzten Endes konnten so Rahmenbedingungen geschaffen werden, vielen Athleten in dieser schwierigen Saison noch einmal Startmöglichkeiten zu schaffen und dabei zum Schutze der Gesundheit aller keine behördlichen Auflagen zu verletzten und Teilnehmer, Betreuer und Kampfrichter keinen Gefahren auszusetzen.
Sportlich gab es einige herausragende Leistungen zu vermelden.
Jule Gipmann (SV Viktoria Goch), vor einigen Wochen noch Deutsche Jugendmeisterin in Heilbronn, warf den Diskus erneut als einzige Deutsche in diesem Jahr über die 50m-Marke und siegte souverän mit 50,72m. Auch mit Chidiera Onuha (THC Brühl) war ein Deutscher U18-Meister unangefochten. Er siegte im 100m-Sprint in erneut starken 10,67s. Ebenfalls unangefochten war die Deutsche Meisterin im Dreisprung der weiblichen Jugend U18, Anna Gräfin Keyserlingk (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), mit 12,33m. Zu einem weiteren Sieg nutzte Keyserlingk die Nordrheinmeisterschaften in 14,55s über die 100m Hürden, die sie in diesem Jahr bisher selten gelaufen war.
Hatten die Altersklassen U18 und U20 in diesem Jahr ja zumindest Anfang September noch Deutsche Meisterschaften in den Einzeldisziplinen, mussten sich die U16er auf nationalem Niveau ausschließlich mit dem Mehrkampf begnügen. Zwei Medaillengewinner der Deutschen U16-Mehrkampfmeisterschaften im Neunkampf waren jetzt auch in Einzeldisziplinen bei den Nordrheinmeisterschaften zum Ende der Saison noch einmal erfolgreich. Alvar Adler (ART Düsseldorf), Ende August Deutscher Meister im Neunkampf, siegte auf Landesebene mit dem Diskus (41,61m) und im Hochsprung (1,68m) in der M14. Der Bronzemedaillengewinner dieser Deutschen Meisterschaft im Neunkampf, Jonas Leyer (TSV Bayer 04 Leverkusen), siegte mit dem Speer (43,22m). Für ein national herausragendes Ergebnis in der M14 sorgte Maximilian Neukirchen (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) mit 16,13m im Kugelstoßen. Damit kam er nah an seine Bestleistung von 16,20m ran mit der er mit großem Vorsprung die Deutsche Bestenliste anführt. Auch bei den 15-jährigen gab es zum Saisonabschluss starke Leistungen. Luis Gonzalez-Diaz (Spvgg. Lülsdorf-Ranzel) sprintete starke 11,26s über 100m und bewegt sich hier ebenso in den Top-5 in Deutschland wie Anna Lena Schüler (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 40,86s über 300m.
Insgesamt blickt der Leichtathletik-Verband Nordrhein zufrieden auf die Einzelveranstaltungen zurück.
Tobias Rüttgers als Leitender Landestrainer dazu: „Natürlich fühlten sich diese Nordrheinmeisterschaften zu solch einem späten Zeitpunkt, aufgeteilt auf verschiedene Orte, für alle ein wenig anders an. Wir sind dennoch froh, dass wir uns gemeinsam zu diesen Wettkämpfen entschlossen haben und möchten uns ausdrücklich bei den Helfern der Vereine vor Ort und den zahlreichen Kampfrichtern bedanken, die ihr Ehrenamt in dieser schwierigen Lage zur Verfügung stellten. Vor allem gute Sprintresultate haben mich nach zuletzt etwas schwachen Ergebnissen bei der U18/20-DM gefreut, trotz vor allem in Rhede empfindlicher Kühle. In manch einer technischen Disziplin hätte ich mir mehr Teilnehmer gewünscht und wir haben viel Entwicklungsarbeit über die Landeskader vor uns.“
Auch Philipp Ossenberg, Fachwart für sportliche Jugendarbeit, zeigt sich zufrieden: „Die gesamten Meisterschaften sind alle planmäßig gelaufen. Teilweise kam es zu skurrilen Situationen in den Stadien, da es ungewöhnlich leer war. Aber es ist uns so gelungen, unter den aktuellen Umständen möglichst vielen Athlet/innen Meisterschaften zu ermöglichen, ohne, dass sich zu viele Leute gleichzeitig in den Stadien aufgehalten haben. Mit Blick auf den letzten Part der diesjährigen LVN-Jugendmeisterschaften wird es auch in Euskirchen kein volles Stadion geben. Durch den straffen Zeitplan erwartet ich aber, dass auch hier ein bisschen Meisterschaftsatmosphäre aufkommt.“