Ehrung von Herbert E. Müller
Dr. Peter Wastl, Präsident des Leichtathletik-Verbandes Nordrhein, überreichte dem 93-jährigen Leichtathleten Herbert E. Müller in dessen Wohnung die Ehrennadel in Gold des Leichtathletik-Verbandes Nordrhein E.V. Der Präsident verlieh die Auszeichnung, indem er Herbert E. Müller (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) im Namen des LVN dankbare Anerkennung für dessen besonderer Verdienste um die Leichtathletik aussprach und zitierte den weiteren Text der Ehrenurkunde: „Mit unserem Dank für ihre Treue und ihren Einsatz verbinden wir die Bitte, unsere Leichtathletik auch in Zukunft mit Rat und Tat zu unterstützen.“
Zur offiziellen Ehrung verdienstvoller Seniorensportlerinnen und -sportler innerhalb eines Empfangs während der Deutschen DM Masters in Mönchengladbach am 12. August konnte Herbert E. Müller leider aus verschiedenen Gründen nicht kommen. In anbetracht dessen entschied Dr. Peter Wastl, die Ehrung in Herbert E. Müllers Zuhause am 4. September nachzuholen.
Herbert E. Müller zeigte sich sehr bewegt. Während der Aufzählung seiner vielen Ehrungen und internationalen Rekorde durch Dr. Peter Wastl im Rahmen der Ehrung sprudelten aus Herbert viele wunderbare Erinnerungen hervor. Mit ansteckender Begeisterung erzählte er, wie er seine Kameraden aus ganz Deutschland in der Staffel zu letztendlich erfolgreichen Weltrekordversuchen motiviert hatte. Oder wie Reporterinnen des Zeitmagazins ihn bis zur Weltmeisterschaft in Venezien begleitet hatten und einen für den Seniorensport wunderbaren und ausgezeichneten Artikel über leistungsorientierten Sport im Alter verfassten (ZEIT-Dossier, Sept. 2019).
Zu seinen vielen sportlichen Erfolgen meinte Herbert: „Meisterschafstitel mit ihren Medaillen und Urkunden bleiben. Rekorde werden gebrochen, obwohl an meinen Rekorden noch manche zu knabbern haben.“ Erst gestern habe er aus der WMA-Rekordliste erfahren, dass sein M85-Weltrekord 4x200m futsch sei. Italiener hätten ihn gebrochen, so dass er auch als Europarekord nicht mehr gelte. Rekorde stellten eben einen Anreiz dar, sie zu verbessern. Daher müsse man auch akzeptieren, dass die eigenen Bestleistungen als Herausforderungen gelten und attackiert werden.
Foto: Alfred Hermes
Zu den besonderen Höhepunkten seiner bisherigen sportlichen Laufbahn zählte Herbert E. Müller seine Auszeichnungen als Senioren-Leichtathlet der Jahre 2017 und 2019. Dr. Peter Wastl ergänzte seine Ehrerbietung, indem er die Gründe nannte, die Ehrennadel neben Funktionären auch an Sportler zu vergeben. Letztere bekämen ihre Auszeichnungen für die sportlichen Leistungen bereits durch Medaillen und Urkunden. Man sehe aber in einem Sportler wie Herbert E. Müller einen Protagonisten, der als Motor des Wettkampfsportes im Seniorenbereich gelte und damit auch Multiplikator und Präger sei. Menschen über viele Jahre zu motivieren, auch noch im Alter Wettkampfsport zu machen, sei mehr als reiner Sportler zu sein und einer Auszeichnung durch die Ehrennadel wert.
Dr. Peter Wastl schloss den offiziellen Teil mit den Worten: „Diese Ehrennadel in Gold möchte ich hier überreichen mit einem herzlichen Dank und einem herzlichen Händedruck“.