Deutsche U16-Meisterschaften mit Rekordergebnis für den LVN
Der Saisonverlauf mit den Nordrheinmeisterschaften vor zwei Wochen in Duisburg ließ bereits erahnen, dass die Athleten aus dem Leichtathletik-Verband Nordrhein die Deutschen U16-Meisterschaften in diesem Jahr in vielen Disziplinen mitbestimmen werden. Sowohl die Quantität (35 teilnehmende Vereine aus dem Nordhein), wie auch die Qualität hat in diesem Jahr ein bisher nie dagewesenes Niveau. Und die Athleleten aus dem LVN hielten Wort: Mit 13 Medaillen (3/6/4) und sagenhaften 137 Endkampfpunkte wurde das Rekordergebnis aus dem letzten Jahr noch einmal übertroffen.
Fabian Wüst und Guiliana Mechelke werden Favorittenrolle gerecht
Zwei klare Goldkandidaten aus dem Nordrhein reisten mit großen Ambitionen nach Ulm. Fabian Wüst (Eintracht Duisburg) hatte bereits im Vorfeld den 53 Jahre alten Nordrhein-Rekord über 100 m unterboten und ging als nationale Nummer eins ins Rennen. Im Vorlauf stoppte die Uhr trotz 2,5 m/s Gegenwind bei beeindruckenden 10,79 s – nur knapp über dem deutschen U16-Rekord (10,71 s). Im Finale legte der Schützling von Trainer Stefan Kerl noch einmal nach und explodierte mit einer herausragenden zweiten Rennhälfte zu unglaublichen 10,53 s. Leider "blies" der Rückenwind mit 2,2 m/s einen Hauch zu stark für eine Rekordanerkennung – trotzdem kann man von einer absolut herausragenden Leistung sprechen. Ein wenig "abgekämpft" stellte sich Fabian Wüst im Anschluss noch den 300m-Vorläufen und gewann am Folgetag im Finale in 35,55s die Bronzemedaille.
Giuliana Mechelke dominierte den Diskuswurf. Nach ihren Titeln bei den Nordrhein-Meisterschaften der U16 und U18 – mit absoluten Topweiten jeweils nahe am Nordrhein-Rekord von 1969 – trat sie selbstbewusst bei der DM an. Jeder ihrer gültigen Versuche hätte für den Sieg gereicht. Der weiteste Wurf landete bei 41,28 m und bescherte ihr den souveränen Titel.. Dieser souveräne Sieg führte zu viel Freude im LVN-Team. Dieser Deutsche Meistertitel ist auch ein Beleg für das erfolgreiche Nachwuchskonzept des LVN. Hat doch Trainer und Vater Patrick Mechelke in den letzten vier Jahren viele Aus- und Fortbildungsangebote des Verbandes intensiv besucht und diese als Grundstein und wichtigen Begleiter für seine erfolgreiche Trainerarbeit benannt.
Auch im Diskus machten weitere LVN-Athletinnen auf sich aufmerksam: Marlene Gütschow (Düsseldorf Athletics) sicherte sich mit 38,13 m die Bronzemedaille, Danai Ioannidou (GSV Porz) wurde Sechste mit 36,30 m.
Eine weitere Silbermedaille für das Wurfteam ging an Filipp Broeer (Cologne Athletics). Der Athlet von Landestrainer Sergej Litvinov schleuderte den Hammer auf 58,64m.
ART Düsselorf mit drei Medaillen
Als erfolgreichster Verein des Wochenendes präsentierte sich der ART Düsseldorf mit drei Medaillen:
Clara Apfel gewann Silber im Dreisprung mit neuer Bestleistung von 11,74 m und am Folgetag erneut Silber im Weitsprung mit 5,59 m.
Gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Charlotte Apfel, Milena Sandkrüger und Tamina Lüssem holte sie zum Abschluss der Titelkämpfe Gold in der 4x100 m-Staffel. Mit nahezu perfekten Wechseln erreichte das Quartett eine neue deutsche Jahresbestleistung von 47,95 s. Die Silbermedaille in dieser Disziplin ging mit 48,10 s an das Team des TSV Bayer 04 Leverkusen und damit ebenfalls in den Nordrhein.
Spannendes 800m-Finale mit drei Athleten aus dem Nordrhein
In manchen Disziplinen war es schon beeindruckend, wie viele leistungsstarke Nachwuchsathleten es im Leichtathletik-Verband Nordrhein mittlerweile wieder gibt. Über 800m waren ebenfalls gleich drei der besten acht Athleten aus dem Nordrhein. Hier ging Silber in 2:02,98min an Jonas Stümpfig (SSF Bonn) vor Jonas Hörnke (ASC Düsseldorf) in 2:03,22min auf dem Bronzerang und Sydney von Zons (TSV Bayer Dormagen) in 2:06,13min auf Rang sechs.
Julian Löcher gewinnt überraschend zwei Medaillen in den Sprungdsiziplinen
Für eine der Überraschungen sorgte Julian Löcher (Solinger LC). Im Hochsprung meisterte er alle Höhen bis 1,79 m im ersten Versuch – und sicherte sich damit die Bronzemedaille.
Im Weitsprung bestätigte er zunächst seine Bestleistung (6,32 m) im ersten Versuch und steigerte sich dann auf hervorragende 6,73 m, was ihm die Silbermedaille einbrachte. Trainer Sebastian Thelen konnte zurecht stolz auf seinen Athleten sein.
Fazit und Ausblick
Die Ergebnisse der Deutschen U16-Meisterschaften zeigen eindrucksvoll, wie stark die aktuelle Generation der Altersklasse U16 im LVN aufgestellt ist. Es ist eine leistungsstarke Athletengruppe herangewachsen, die auf eine solide Basis zurückgreifen kann und großes Potenzial für die kommenden Jahre mitbringt.
Besonders erfreulich ist, dass sich der frühzeitige Fokus auf die Förderung im U14-Bereich nun deutlich auszahlt. Die enge Zusammenarbeit zwischen Landesverband und Heimtrainern in den LVN-Talentteams bildet eine wichtige Grundlage für diesen nachhaltigen Erfolg.