Bernhard Wald verstorben
Auf dem LVN-Verbandstag am 7. April in Dormagen sollte er offiziell verabschiedet werden. Er konnte dem Verbandstag nicht beiwohnen. Nun ist es ein Abschied für immer. Am Abend des 8. Mai ist Bernhard Wald gestorben, hat seinen langen Kampf gegen die heimtückische Krankheit verloren.
Bernhard Wald war eine herausragende Persönlichkeit der Leichtathletik, Motor und Impulsgeber, Vorreiter und Mahner auf allen Ebenen der deutschen Leichtathletik. Mehr noch war er Vater und Herz der Leichtathletik in Wipperfürth, ein Trainer, für den insbesondere immer die Sportlerinnen und Sportler im Mittelpunkt standen. Allen Aufgaben und Ämtern zum Trotz war die Trainingsarbeit mit seinen Schützlingen für ihn das Wichtigste. Zahlreiche Athleten führte er in die nationale Spitze und auf internationales Parkett. Namen wie Andreas Maul, Oliver Zschunke, Matthias Spahn oder Fabienne Schöning verbinden sich mit dem Trainer Bernhard Wald.
Seine Konsequenz und sein langer Atem zeigten sich am besten im Vorsitz des TV Wipperfürth, den er am 28.10.1977 übernahm und bis zuletzt kreativ und tatkräftig ausfüllte.
Im Leichtathletik-Verband Nordrhein war er von 1992 – 1994 Sprecher der Leistungssport treibenden Vereine, Leistungssportwart von 1994 – 2004, von 2004 – 2010 Vizepräsident Leistungssport und seit 2010 Leistungssportkoordinator. Im Deutschen Leichtathletik-Verband war er von 1997 – 2006 Mitglied des Bundesausschusses Leistungssport und vertrat dort als Sprecher die Landesverbände im DLV. Sein Verzicht auf das Amt als LVN-Leistungssportkoordinator im Januar war nicht nur der Rücksicht auf seine Gesundheit geschuldet. Bernhard Wald hat ihn auch als Zeichen für die Stärkung des Hauptamtes, insbesondere in der Lenkung der Leistungssportaufgaben, verstanden.
Viele Ehrungen würdigten die Arbeit von Bernhard Wald, die Herausragendsten waren die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 2015 und die Auszeichnung mit dem DLV-Ehrenschild im vergangenen Jahr. Er nahm sie mit ruhigem Stolz entgegen, aber sie waren nicht sein Ziel. Für ihn war die Arbeit mit Menschen das Wesentliche und alle Bemühungen in Ämtern und Aufgaben waren darauf ausgerichtet, die besten Bedingungen für die Sportlerinnen und Sportler zu gestalten. Dabei zeigte er sich vielfach ungeduldig und kritisch, mahnend. Aber dies war immer verbunden mit konkreten Vorschlägen und Bernhard Wald war auch der Erste, der in der Arbeit anpackte.
Möglich war dies nur mit der Unterstützung seiner Frau Alice und seiner drei Kinder, die in vielfach entbehren oder das Familienleben auf dem Sportplatz gestalten mussten. Hilfreich waren dabei auch die weiteren Interessen des Sport- und Religionslehrers, etwa den Chorgesang, den er mit seiner Frau gemeinsam pflegte.
Auf dem Verbandstag in Dormagen sollte Bernhard Wald vor den Delegierten aus dem Nordrhein und den Ehrengästen gewürdigt und verabschiedet werden. Die Laudatio erfolgte in seiner Abwesenheit, aber sie hat ihn noch erreicht. Das tröstet. Aber es bleibt die Trauer und der Schmerz über den plötzlichen Verlust eines besonderen Weggefährten und Mentors der Leichtathletik, an den wir uns mit Wertschätzung und Dankbarkeit erinnern. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.
Am 16. Mai geht Bernhard Wald um 14:30 Uhr auf dem Friedhof in Wipperfürth-Kreuzberg seinen letzten Weg.