Ausbau des "Vereins- und Trainer-Coachings"
Seit dem 01.10.2022 hat das Referat Leistungssport Verstärkung bekommen. Mit Roman Buhl wurde ein geschätzter und vielen Vereinen bekannter Trainerkollege für eine intensive Mitarbeit im Leichtathletik-Verband Nordrhein gewonnen. Er blickt dabei auf 30 Jahre Trainererfahrung in Vereinen und 10 Jahre Verbandstätigkeit zurück. Der LVN verfolgt damit weiter seine Strategie die „Vereine in der Fläche“ wieder stark zu machen. Roman Buhl wird auch weiterhin den Landeskader Hochsprung weiblich betreuen, aber darüber hinaus auch als Ansprechpartner zur Vereins- und Trainerförderung zur Verfügung stehen.
Interview: LVN
Lieber Roman, man könnte sagen: Herzlich Willkommen, „dem Neuen“! Aber eigentlich gehört Du ja schon seit Jahrzehnten „zum Inventar“ im Leichtathletik-Verband Nordrhein!
(Lacht) Ja, in der Tat. Ich habe bereits 1984 mit der Leichtathletik begonnen und besitze seit 1992 den C-Trainer-Schein. 1991 hatte ich beim SV Hamminkeln eine Trainingsgruppe übernommen. In diesem Verein bin ich bis 1999 geblieben und habe in der Zeit meine B-Trainer-Lizenzen Mehrkampf und Sprint gemacht. 1999 bin ich dann zum Weseler TV gewechselt, wo ich bis 2017 Trainer war, ehe ich noch 4 Jahre eine Gruppe in Rhede betreut habe. 2000 legte ich die Prüfung meiner A-Trainer-Ausbildung Sprung ab und bin viele Jahre mit meinen Athleten in den Stadien unterwegs gewesen. Daher kennen mich doch recht viele Trainer und Vereine und ich kenne sie ebenso. Im Herbst 2021 habe ich nach 30 Jahren meine Vereinstrainertätigkeit beendet.
Man merkt Dir die Leidenschaft für die Leichtathletik an. Wie wurde die Liebe zur Leichtathletik so stark?
Über die Jahre wird man natürlich als Trainer besser. Man wächst mit seinen Athleten. Ich habe stets meine Arbeit reflektiert, der aktuellen Situation angepasst und versucht, die Athleten/innen individuell auf ihren Wegen zu unterstützen. Das brachte Erfolg! Wie heißt es so schön: „Traue jemanden etwas zu und er wird sich bemühen, diesem Vertrauen zu entsprechen.“ 2013 lernte ich dabei auch schon unseren Leitenden Landestrainer kennen, der damals das NRW-Sprintkader (West) betreute. Mit ihm habe ich damals mit einem Athleten meiner Trainingsgruppe zusammengearbeitet. Der Austausch mit Kollegen/innen war mir immer wichtig! Ich arbeite nach dem Sesamstraßen Motto: Wer nicht fragt, bleibt… oder sich selbst eine Antwort schuldig!
Wie warst Du bisher in die Verbandsarbeit involviert?
2013 habe ich als Stützpunkttrainer Sprung angefangen und hier mit vielen Kaderathleten zusammengearbeitet. Als es dann 2019 nach der gemeinsamen Leistungssportförderung in NRW darum ging eine Landestrainer-Mannschaft zusammenzustellen, musste ich nicht lange überlegen im Hochsprung weiblich mit anzupacken. Wir sind hier zusammen mit unserem Leitenden Landestrainer Tobias Rüttgers alle ein gutes Team, merken aber auch, dass zunehmend weniger U16er an Landesmeisterschaften teilnehmen und wir weniger Jugendliche in die Kader berufen können. Die Basis bricht ein wenig weg. Wenn man sieht, dass sich Teilnehmerzahlen bei den U16-Nordrhein-Meisterschaften von über 800 Jugendlichen im Jahr 2010 auf nun unter 500 entwickelt haben, dann wird klar, dass wir alle etwas tun müssen! Wir müssen es schaffen, dass wieder mehr Kids in der U14 zu Wettkämpfen wollen und auch ein leistungsorientiertes Training aufnehmen.
Wie müssen wir uns Deine zukünftige Tätigkeit für den LVN vorstellen?
Der LVN geht gerade einige Wege. Unser Landestrainer Nachwuchs, Alexander Bohr, gibt richtig Gas in der Trainerausbildung. Wir sind wieder viel näher an den Trainern dran. Der LVN konnte alleine in den letzten 12 Monaten 28 neue B-Trainer ausbilden, aktuell läuft eine C-Trainer-Ausbildung mit 30 Teilnehmern/innen. Zusätzlich gibt es aus den Talentiaden folgend in diesem Winter erstmals regionale U14-Talentteams flächendeckend als „Unterbau für den Landeskader“. In beiden Bereichen werde ich mit anpacken und Kontakte zu Trainern/innen der Vereine aufbauen. Wir können nur alle zusammen besser werden. Es ist eine Art Mentoring geplant. Die Trainer sollen auch danach noch wissen, wo sie Fragen stellen können und ein Gesicht kennen, wer ihnen hilft. Es soll darum gehen Vereine im Aufbau leistungsorientierter Trainingsgruppenstrukturen zu unterstützen (z.B. Trainingsbesuche, Workshops, Interne Fortbildung) Dabei geht es um vereinsunabhängige und -übergreifende Unterstützung von Trainer/Athleten-Teams. Hier will ich Individuell helfen und Ansprechpartner für Problemsituationen aller Disziplinen in der Leichtathletik sein. Wir wollen wieder überall gute Athleten/innen haben.
Wie kann man mit Dir zusammenkommen?
In Kürze wird es auch über die LVN-Homepage meine Kontaktdaten geben. Bereits jetzt könnt Ihr mich mittwochs und donnerstags von 16 bis 18 Uhr unter meiner Handy-Nummer (0177-5458814) telefonisch kontaktieren. Eine E-Mail-Adresse wird ebenfalls in Kürze eingerichtet. Wenn im Training „irgendwo der Schuh drückt“, Hilfe gewünscht wird oder Fragen zur Trainingsgestaltung aufkommen, dürft Ihr mir dann immer eine Mail schreiben oder mich zu meinen Sprechzeiten anrufen. Sicher finde ich dann auch einen Termin, an dem ich „zu Euch rauskomme“ und mit Euch in der Praxis zusammenarbeiten kann. Wenn ich mal fachspezifisch nicht weiterkomme, habe ich ein Netzwerk aus LVN Kader-Trainer/innen, die uns mit Fachwissen bestimmt zur Seite stehen. Ich freue mich super auf die Arbeit! Mit Euch zusammen möchte ich es schaffen, dass sich das Leistungsniveau und die Teilnehmerfelder in der Jugend Wettkampf - Leichtathletik wieder positiv entwickeln! Dabei ist mir eine konstruktive Zusammenarbeit und viele offene Gespräche wichtig.
Roman Buhl ist 1971 geboren, ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er lebt in Wesel und ist ansonsten beruflich Techniker im Garten- und Landschaftsbau.