Premiere des LVN Maximum Speed – Sportlich top, organisatorisch ausbaufähig
Mit über 200 Athletinnen und Athleten hat die erste Auflage des LVN Maximum Speed Meetings alle Erwartungen in der Teilnehmerzahl übertroffen – und damit auch die ursprünglich geplanten organisatorischen und personellen Strukturen an ihre Grenzen gebracht.
Was als kompaktes Sprintmeeting konzipiert war, entwickelte sich gerade im Schlussspurt der Vorbereitungsphase zu einer recht großen Veranstaltung. Der hohe Andrang führte dazu, dass die organisatorischen und technischen Abläufe nicht immer reibungslos verliefen und die Veranstaltung im Zeitplan ein wenig hing. Im Hintergrund haben leider nicht alle Rädchen immer perfekt ineinandergegriffen – das wissen wir, das sehen wir, und wir nehmen es als klaren Arbeitsauftrag für die nächste Auflage der Veranstaltung mit.
Was uns aber besonders positiv stimmt: Die Athleten, die Trainer und auch die Zuschauer haben die Verzögerungen sportlich und mit großem Verständnis aufgenommen und stets eine gute Stimmung ausgestrahlt – dafür sagen wir ganz herzlich Danke!
Das sonnige Wetter tat sein Übriges, um den Athletinnen und Athleten Top-Bedingungen zu bieten – und diese nutzten sie eindrucksvoll. Zahlreiche persönliche Bestleistungen, internationale sowie DM-Normen und spannende Rennen zeigten die hohe sportliche Qualität der Veranstaltung. In dieser Hinsicht war das Meeting ein voller Erfolg.
Sportlicher Höhepunkt waren die 100-m-Läufe der Männer. Jeder Starter hatte die Möglichkeit, diese Strecke zweimal zu bestreiten, und die Top-Athleten verteilten sich in der ersten Runde auf verschiedene Läufe. Hier hießen die Sieger Taymir Burnet (NED, 10,23 s), Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV, 10,26 s), Owen Ansah (Hamburger SV, 10,24 s) und Julian Wagner (TV Wattenscheid 01, 10,30 s). Weitere Top-Zeiten von Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar, 10,31 s), Aleksandar Askovic (LG Stadtwerke München, 10,36 s), Heiko Gussmann (Sprintteam Wetzlar, 10,40 s) und Kevin Ugo (TV Wattenscheid 01, 10,47 s) folgten. In Lauf 2 traten dann die Top-Sprinter im direkten Duell gegeneinander an, und am Ende hieß es: Owen Ansah in 10,16 s vor Lucas Ansah-Peprah (10,26 s) und Taymir Burnet (10,27 s). Taymir Burnet ließ eine Stunde später noch exzellente 20,63 s über 200 m folgen. Wie hoch die Qualität bei diesem Meeting war, zeigt, dass er damit seinem Landsmann Xavi Mo-jok in 20,56 s unterlegen war. Bei den Frauen ging der Sieg in beiden Runden an Tatjana Pinto (OWL Athletics) in 11,54 s und 11,51 s. In der zweiten Runde sind daneben 11,74 s über 100 m von Anne Böcker (TSV Bayer 04 Leverkusen) besonders erwähnenswert. Damit hakte die Athletin von Andreas Gentz, die noch der Altersklasse U20 angehört, fast punktgenau die Norm für die U20-Europameisterschaften in Tampere ab und hat nun die Chance, sich im direkten Duell bei den Deutschen Meisterschaften in sechs Wochen zu qualifizieren. Aus der starken Leverkusener Nachwuchssprintgruppe erreichte Gianluca Wessendorf in 21,86 s ebenfalls eine internationale Norm für das EYOF und muss sich nun kommende Woche bei der U18-Gala endgültig qualifizieren. Knapp vorbei an der Norm für diese Jugendspiele lief Trainingspartner Nikolas Kautz (TSV Bayer 04 Leverkusen) über 110 m Hürden der U18 in 14,02 s. Hier hat der junge Athlet aber kommende Woche noch einmal eine Chance. Stark verbessert zeigte sich auch Maja Pflüger (TSV Bayer 04 Leverkusen) bei ihrem Sieg in der U18 über 100 m in 12,14 s.
Bemerkenswert aus Verbandssicht ist, dass nach dem Maximum-Speed-Meeting nun sowohl das schnellste W15-Mädchen Deutschlands, das schnellste W14-Mädchen als auch der schnellste M15-Junge aus dem Nordrhein kommen: Sina Jäger (TV Erkelenz) setzte sich in der W15 in 12,16 s durch, Julia Schnapka (SC Germania Dürwiß) beeindruckte in der W14 mit 12,32 s und 12,38 s, und M15-Athlet Fabian Wüst gewann bei den U18-Jungen in starken 10,87 s.
Die Premiere von LVN – Maximum Speed war sportlich ein Ausrufezeichen – und organisatorisch der Auftakt zu einem Prozess, den wir mit Blick auf eine Wiederholung im Jahr 2026 aktiv gestalten werden.