Neun Medaillen in Dortmund
Die Asse vom Nordrhein haben bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften neun Mal Edelmetall erkämpft. Fünf Akteure erkämpften gar Gold. Überragend: Konstanze Klosterhalfen, die über 3.000 Meter so schnell war wie noch keine andere Deutsche unter dem Hallendach.
Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen), die ihr 21. Lebensjahr vollendete, lief über 3.000 Meter von der Spitze weg und baute ihren Vorsprung von Runde zu Runde aus. Am Ende standen schier unglaubliche 8:36,01 Minuten auf der Uhr – Sieg, neuer deutscher Rekord und die Hallen-WM-Norm um knapp 15 Sekunden unterboten. „Ich bin einfach die Rundenzeiten gelaufen, die mein Trainer mir gesagt hat. Am Ende habe ich gar nicht mehr richtig gehört, wie schnell ich bin. Ich bin einfach gelaufen“, freute sich die Athletin von Sebastian Weiß, die nach ihrer Ehrenrunde noch ein Geburtstagsständchen von 4.000 Leichtathletikfans bekam.
Die Leverkusener Stabhochspringerin Katharina Bauer wurde ebenfalls vergoldet. Mit 4,51 Meter gewann die 27-Jährige ihren ersten nationalen Titel. „Es ist Wahnsinn, dass ich heute den Titel gewinnen konnte. Lisa Ryzih ist eine sehr starke Konkurrentin. Deshalb habe ich auch nicht mit dem Titel gerechnet. Aber ich habe mir alle Optionen offen gehalten. Dass jetzt mein Traum vom DM-Titel wahr wird, ist echt ein unglaubliches Gefühl“, erklärte die Athletin von Leszek Klima.
Hallen-PB für Mateusz Przybylko
Eine beeindruckende Flugshow bot einmal mehr TSV-Hochspringer Mateusz Przybylko. Der Schützling von Hans-Jörg Thomaskamp stand schon früh im Wettkampf als Deutscher Hallenmeister fest, so dass er die Höhen nach 2,22 Meter selbst wählen konnte. 2,26 Meter meisterte der Sportsoldat im dritten Versuch ebenso wie 2,30 Meter. „Ich freue mich sehr über die neue Bestleistung in der Halle. Als einer der besten zwölf Athleten der Welt sollte ich jetzt auch bei den Hallenweltmeisterschaften dabei sein“, freute sich der 25-Jährige, der mit seinem Sieg seinen vierten DM-Titel in Folge feiert.
Vereins- und Disziplinkollegin Katarina Mögenburg sorgte im Hochsprung der Frauen für eine Überraschung. In den letzten Jahren schien die gebürtige Norwegerin ein Abo auf die Bronzemedaille gehabt zu haben. In der Helmut-Körnig-Halle sprang die Tochter des ehemaligen Weltklasse-Hochspringers Dietmar Mögenburg zusammen mit Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) zum geteilten Sieg. Beide Athletinnen bewältigten 1,83 Meter. „Ich war das letzte halbe Jahr verletzt und wusste lange nicht, ob ich überhaupt eine Hallensaison machen kann. Unter den Umständen ist so ein Titel natürlich umso schöner“, sagte die 26-Jährige.
Thomas Schneider dominiert die Viertelmeile
Über 400 Meter gewann Thomas Schneider (TSV Bayer 04 Leverkusen). Im A-Finale auf Bahn vier laufend spielte der 29-Jährige seine Stärke auf der Zielgeraden aus und ließ die Uhr nach 47,80 Sekunden stoppen. „Das hier ist gerade unglaublich emotional für mich. Ich habe in den letzten Jahren viel durchgemacht und habe viele Rückschläge hinnehmen müssen, vor allem mit den verpassten Olympischen Spielen 2016“, erklärte der ehemalige Hallen-Vize-Europameister.
Mächtig umjubelt wurde das Dreisprung-Silber von Jessie Maduka (ART Düsseldorf). Sie war eigens aus Los Angeles angereist und steigerte ihre persönliche Bestweite auf 13,81 Meter. Dabei hatte die Athletin von Ralf Jaros noch genug Platz am Balken. Tanja Spill vom TSV Bayer Dormagen gewann über 800 Meter Silber. Einmal mehr offenbarte die Athletin von Willi Jungbluth ihren enorm starken Endspurt. In 2:07,07 Minuten verbesserte sie ihre bisherige Saisonbestleistung um eine halbe Sekunde. Siegerin Christina Hering von der LG Stadtwerke München lag bei ihrem Start-Ziel-Sieg 14 Hundertstel vor ihr.
Ituah Enahoro lässt aufhorchen
Und noch ein Silber für den TSV Bayer Dormagen: Zehnkämpfer Ituah Enahoro landete im Weitsprung bei mit 7,50 Metern und musste sich lediglich Julian Howard (7,74 m / LG Region Karlsruhe) geschlagen geben. Im Stabhochsprung der Männer machte Karsten Dilla (TSV Bayer 04 Leverkusen) von Beginn an den besten Eindruck und bestätigte diesen mit der Vizemeisterschaft. 5,58 Meter überquerte der 28-jährige Sportsoldat. Vera Hoffmann (ASV Köln) zeigte über 1.500 Meter ein starkes Rennen und wurde in 4:31,41 Minuten mit DM-Bronze belohnt.