48. Internationales LAZ Meeting in Rhede
Auch nach 48 Jahren hat das Internationale Leichtatheletik-Meeting des LAZ Rhede nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Mehr als 250 Athleten aus 18 Nationen pilgerten am 16. Juni in den Besagroup-Sportpark Rhede und boten dem fachkundigen Publikum Spitzenleichtathletik vom Feinsten. Für das Highlight sorgte die Deutsche Hallenmeisterin im Dreisprung Neele Eckhardt (Göttingen), die den Meetingrekord auf 13,98 Meter schraubte und damit zum vierten Mal in diesem Jahr über der EM-Norm blieb. Dritte wurde, wie zuvor schon im Weitsprung (6,16m) die Lokalmatadorin Klaudia Kaczmarek, die mit 13,10 Metern ihre Dauerkonkurrentin Birte Damerius (13,07m) auf den vierten Platz verwies.
Zur tragischen Heldin des Meetings wurde Djamila Böhm (ART Düsseldorf), der erneut ein tolles Rennen über 400 Meter Hürden lief, aber am Ende in 56,54 Sekunden ganze vier Hundertstel an der EM-Norm vorbei schrammte. Doch die derzeit beste deutsche Langhürdlerin möchte schon am kommenden Wochenende das EM-Ticket lösen. Einen großen Schritt Richtung Berlin machte auch die Vorjahressiegerin Christine Salterberg (LT DSHS Köln), die hinter Böhm in 56,95 Sekunden eine neue persönliche Bestzeit aufstellte.
Ungefährdeten Siegen sprintete der derzeit schnellste deutsche 200Meterläufer Steven Müller (LG Ovag Friedberg-Fauerbach) entgegen und stellte dabei im 100m Finale in 10,33 Sekunden eine persönliche Bestzeit auf. Die 200 Meter lief er anschließend in ansprechenden 20,79 Sekunden. Der schnellste 400 Meterläufer hatte auch die weiteste Anreise. Doch die 5000 Flug-, Bahn- und Buskilometer waren Mikhail Litvin aus Kasachstan nicht anzumerken. In starken 46,19 Sekunden zog er die Nordrheiner Florian Weeke (LT DSHS Köln) und Nico Menzel (TSV Bayer 04 Leverkusen) zu Zeiten unter 48 Sekunden.
Insgesamt waren die Teilnehmerfelder bei den Frauen stärker besetzt. So auch im Hammerwurf, wo drei der vier besten deutschen Werferinnen auf die Südamerikameisterin Jennifer Dahlgren (Argentinien) trafen. Am Ende siegte die Olympiateilnehmerin Charlen Woitha (Berlin) mit 65,51 Metern vor der Deutschen Meisterin des Vorjahres, Carolin Paesler (Leverkusen), die mit 64,16 den zweiten Platz behaupten konnte. Böiger Seitenwind machte anschließend den Speerwerferinnen um die Weltmeisterin von 2015, Katharina Molitor das Leben schwer. Besonders Dana Bergrath (Leverkusen), die in Offenburg noch EM-Norm warf, kam in Rhede nur auf 50,06 Meter. Sie belegte damit hinter Katrin Missing (ART Düsseldorf) den dritten Platz. Den Sieg sicherte sich Katharina Molitor, die eine konstante Serie mit vier Würfen über 57-Meter verbuchte. Der weiteste wurde mit 57,92 Metern verbucht.
Zum Abschluss der stimmungsvollen Veranstaltung jubelten dann noch einmal die Gastgeber, denn in der Besetzung Michel Boeck, Stefan Tigler, Henry Vißer und Simon Heweling sprintete die Staffel der StG Rhede-Sonsbeck-Wesel zur DM-Norm für Nürnberg.