Gutes Abschneiden der LVN-Athlet*innen bei den U18-Europameisterschaften
Die Erfahrung einer ersten internationalen Meisterschaft machten diese Woche 51 Athlet*innen im Rahmen ihres ersten Einsatzes für die Deutsche U18-Nationalmannschaft. Vom 04. bis 07. Juli fanden die U18-Europameisterschaften in Jerusalem (ISR) statt. Erfreulicherweise kamen fünf Teilnehmer*innen der Deutschen Nationalmannschaft aus dem Nordrhein.
Luban Haque nicht zu bremsen
Viel Freude hat in den letzten Wochen 200m-Sprinter Luban Haque (ART Düsseldorf) gemacht. Mitte Mai erstmals unter der 22-Sekunden-Grenze geblieben, fand sich der Athlet von Trainer Juri Zwetkow im Vorfeld mit einer Zeit von 21,54s auf Rang neun der europäischen Bestenliste wieder. Voller Selbstbewusstsein hatte Haque jedoch angekündigt ins Finale zu laufen und hier auch mindestens fünfter werden zu wollen. Er sollte selbst seine hohen Erwartungen nicht enttäuschen: Nach einem beeindruckenden Vorlaufsieg in 21,59s, folgte im Halbfinale mit dem dritten Platz in 21,57s der Finaleinzug. Nur 90min Pause gönnte man den acht besten U18-Sprintern Europas bis zum Finale. Haque stürmte wie bereits in den Vorrunden auf den ersten 120m los und konnte den „versprochenen“ fünften Rang ins Ziel retten. Eine neue Bestleistung von 21,51s zeigten die Uhren. Nach einer Disqualifikation des Britten Dean Patterson wegen Verlassens der Bahn fand sich der Düsseldorfer allerdings später auf Rang vier wieder: „Es war locker. Ich bin zufrieden“, gab Haque im Anschluss den Reportern wieder.
Timon Dethloff mit Pech im Finale
Ebenfalls mit gesundem Selbstvertrauen ausgestattet, fuhr Timon Dethloff (Cologne Athletics) nach Israel. Im Vorfeld hatte der Athlet von Vero Theill in 13,70s einen „Uralt-Nordrhein-Rekord“ über 110m Hürden geknackt und fand sich damit auf Rang sieben der europäischen Bestenliste wieder. Mit der Ausgangslage hatte Dethloff voller Selbstbewusstsein der Kölner Presse mitgeteilt, dass er nach Jerusalem fahren würde, um dort Europameister zu werden. Dass er gut drauf ist, zeigte er dann auch direkt im Vorlauf. Zwar schob zu seiner Zeit von 13,52s noch ein wenig zu viel Rückenwind an, jedoch war dann spätestens nach dem Halbfinale in starken 13,46s klar, dass auch das Ziel Europameister werden zu wollen nicht vermessen ist. Das Finale lief dann leider nicht nach dem Geschmack des jungen Kölners: "Meine Power war auf einmal weg, ich war zu nah an der Hürde dran. Ich bin leider ein bisschen traurig, ich habe mir mehr vorgestellt. Aber ich bin froh, dass ich laufen konnte", so Dethloff. Eigentlich hätte man nach 13,69s im Finale und einem tollen fünften Rang im Vorfeld absolut zufrieden sein müssen. Aber natürlich kann man Dethloffs Enttäuschung nach der sensationellen Leistung im Halbfinale verstehen, wenn der Europameistertitel nachher in 13,50s weggeht.
Hendrik Müller wird Fünfter
Große Hoffnungen im Vorfeld konnte sich Hendrik Müller (TSV Bayer 04 Leverkusen) machen. Mit seiner Bestleistung von 5,20m fand sich der Athlet von Marvin Caspari auf Rang drei der europäischen U18-Bestenliste und konnte daher ein wenig von seiner ersten internationalen Medaille träumen. Aber schon bei seiner Einstiegshöhe von 4,70m leistete sich Müller einen Fehlversuch, was sich bei 4,85m und 5,00m wiederholte. Am Ende des Wettkampfes stand dann unter dem Strich ein fünfter Rang. Die Enttäuschung war im Anschluss rauszuhören: "Ich bin mit den harten Stäben nicht klargekommen", erklärte der Leverkusener. "Ich habe mich mal ein bisschen umgehört, jeder fand es schwierig." Diese These bestätigte die Tatsache, dass der Titel mit 5,10 Metern wegging – an den Polen Michael Gawenda. „Ich hatte mir mehr erwartet“, so Müller nach dem Wettkampf.
Emie Lotta Berger nur knapp über Bestzeit
Als eine der jüngsten Teilnehmerinnen fuhr die letztjährige Deutsche U16-Meisterin über 3000m Emie Lotta Berger (mettmann-sport) nach Jerusalem. Die Athletin von Trainer Alipio Penedo hatte im Vorfeld mit starken 4:27,14min über 1500m überrascht und sich mit dieser Zeit als einzige Deutsche für die EM qualifiziert. Als 23. der europäischen Bestenliste war das Erreichen des Finals schon ein großer Erfolg. Nach einem bewusst zurückhaltenden Beginn auf den ersten 1000m konnte die erst 16-jährige Athletin in der letzten Runde noch einige Gegnerinnen „einsammeln“ und einen hervorragenden fünften Rang erringen. Dass sie zunächst mit der Zeit von 4:28,06min nicht zufrieden war, zeigt ihren Ehrgeiz. Mit etwas Abstand konnte sie dann aber abends schon wieder anders über ihr Rennen denken: „Im Nachhinein bin ich wirklich glücklich mit meinem Rennen“.
Jonas Patri verpasst unter schwierigen Bedingungen das Finale
Auch wenn der Vorlauf über 2000m Hindernis bereits morgens um 8 Uhr Ortszeit gestartet wurde, mussten sich die Athleten hier mit wolkenlosem Himmel und bereits 25 Grad Außentemperatur anfreunden. Um 5 Uhr war Jonas Patri (Aachener TG) zum Aufwärmen aufgestanden. Pech hatte der Athlet von Trainer Rene Giesen mit einem Sturz kurz nach dem Start in seinem Lauf, wobei er sich nur mit Mühe auf den Beinen halten konnte. In 6:09,15min konnte Patri dann den Vorlauf als neunter abschließen und verpasste das Finale. Dennoch darf man nicht unzufrieden sein: „Ich hatte heute nicht die besten Beine. Es war extrem hart. Trotzdem hat es Spaß gemacht“, so der Aachener.
LVN zieht positives Fazit
Der LVN möchte seinen fünf Teilnehmern*innen und auch den Heimtrainern ganz herzlich zu den tollen Leistungen gratulieren. Die Teilnahme an einer U18-EM kann der Start zu einer großen Karriere sein. Zwar blieben dieses Mal nach jeweils einer Medaille bei den vorherigen Ausgaben 2016 und 2018 den Nordrheinern diese verwehrt, jedoch sind fünf Teilnehmer*innen mit vier Endkampfplatzierungen eine sehr gute Bilanz für den LVN. Bereits nächste Woche finden nun in Ulm die Deutschen U18/20-Meisterschaften statt, wo es dann für die Athlet*innen um die nationalen Titel geht.