14 Medaillen in Neubrandenburg für die Athleten des LV Nordrhein
Erfolgreich wie seit vielen Jahren nicht mehr verliefen die Deutschen U20-Hallenmeisterschaften und die Deutschen U18/20-Winterwurfmeisterschaften. Fünf Jugendliche unseres Verbands dürfen sich nach dem Wochenende Deutsche Jugendmeister nennen und weitere acht U20-Medaillen und einen Deutschen Meistertitel in den Langstaffelwettbewerben gab es für den LV Nordrhein zu feiern.
Anna Gräfin Keyserlingk mit Deutscher U18-Hallenbestleitung
Herausragend direkt zu Beginn der Veranstaltung der Auftritt von Anna Gräfin Keyserlingk (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) im Dreisprung der weiblichen Jugend. Erst im letzten Sommer sammelte die vielseitige Athletin aus Uerdingen erste Wettkampferfahrungen im Dreisprung und wurde völlig überraschend mit 12,18m Deutsche Vizemeisterin in der U18. Jetzt im Lauf der Hallensaison packte sie dann noch einmal fast einen halben Meter drauf (12,66m) und brachte sich damit sicher in eine Mitfavoritenposition. Mit welcher Sicherheit die noch 16-Jährige dann eine Deutsche U20-Meisterschaft beherrschte, war schon beeindruckend: Mit fünf ihrer sechs Sprünge hätte sie den Deutschen Meistertitel gewonnen. Ihr weitester Sprung von 12,95m bedeutete ganz nebenbei eine neue Deutsche U18-Hallenbestleistung (bisher 12,89m von 2007) und den souveränen Gewinn des Deutschen Meistertitels. Keyserlingk danach im Interview: „Ich wusste, dass ich gut drauf bin, aber mit so einer Weite hatte ich gar nicht gerechnet. Ich wusste vorher gar nicht, wo der Rekord liegt“.
Zwei Doppelsiege für den LV Nordrhein
In zwei Disziplinen gab es sogar Doppelsiege für den LV Nordrhein. Nicht zu schlagen war in Neubrandenburg Gregory Minoue (TV Angermund) über 60m Hürden (7,83s). Etwas überraschender war hier schon der zweite Platz von Albert Kreutzer (7,95s, LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), dem die kurze Distanz in der Halle nicht so liegt. Vom Abschneiden im Stabhochsprung der U20-Jungs konnte man dagegen schon ein wenig träumen. Gleich drei Nordrheiner fanden sich hier unter den Top 8. Hinter dem Leverkusener Doppelsieg durch Finn Jakob Torbohm (5,10m) und Luke Zenker (5,05m) gab es noch einen erfreulichen achten Platz durch Andre Stollewerk (LT DSHS Köln). Noch erfolgreicher war sein Vereinskollege Arne Röhl, der die Silbermedaille im Hochsprung der männlichen Jugend mit 2,03m gewann.
Ein weiterer Deutscher Meistertitel ging an den TV Angermund. Die letztjährige Deutsche U16-Meisterin Julia Küppers sprang gegen bis zu drei Jahre ältere Mädchen recht überraschend als eine von zweien über 1,78m im Hochsprung der weiblichen Jugend und teilte sich höhengleich den Deutschen U20-Meistertitel mit Alisha Pawlowski (LG Tuttlingen-Fridingen).
Den Deutschen Jugendmeistertitel Nummer 5 für den LV Nordrhein sicherte sich über 60m Hürden der weiblichen Jugend Franziska Schuster (TuS Xanten) in guten 8,50s. Auch hier gab es auf Platz fünf mit Marlene Meier und Platz acht mit Isabel Schauerte (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) weitere gute Nordrheiner-Platzierungen.
Die Medaillen neun und zehn im Neubrandenburger Jahnsportforum gingen an Anneke Vortmeier (ASV Duisburg) über 3000m mit einer tollen neuen Bestzeit von 9:28,44min und an die Staffel des LAV Bayer Uerdingen/Dormagen mit Cynthia Kwofie, Anna Gräfin Keyserlingk, Maya Semsch und Tessa Srumf, die den Kampf um eine Startgenehmigung nach den Nordrhein-Hallenmeisterschaften mit tollen 1:40,53min über 4x200m eindrucksvoll rechtfertigten.
Drei weitere Medaillen gab es bei den parallel ausgetragenen Winterwurfmeisterschaften. Silber ging mit 48,27m im Diskuswurf der U20-Mädchen an Jule Gipmann (SV Viktoria Goch) und im Hammerwurf der U18-Jungen mit 58,54m an Gerrit Vißer (LAZ Rhede). Knapp geschlagen geben musste sich dabei auf Rang drei mit 58,51m Dawid Morgalla (TSV Bayer 04 Leverkusen).
Einen sechsten Deutschen Meistertitel gewann bei den im Rahmen der Veranstaltung ebenfalls ausgetragenen Deutschen Hallen-Langstaffelmeisterschaften die 3x800m-Staffel des ASV Köln. Kim Uhlendorf, Christina Zwirner und Vera Coutellier waren in 6:37,81min dabei nicht zu bezwingen.
Positive Bilanz des Verbands
Insgesamt darf man aus Verbandssicht mit dem Abschneiden des LV Nordrhein sehr zufrieden sein. Nach einem schwächeren Abschneiden 2017 und 2018 gehört man 2020 wieder zu den absoluten Top-Verbänden im Jugendbereich und darf zu Recht stolz auf seine Nachwuchsförderung sein. Nicht weniger als 32mal erreichten LVN-Athleten Top-8-Platzierungen. Erfreulich dabei war, dass diese aus vielen verschiedenen Vereine stammen.