Eröffnung einer neuen Stabhochsprunganlage im Leichtathletikzentrum Neuss
Während des 3. Novesia Sprintertages am 06.09.2020 in Neuss erfolgte die offizielle Eröffnung der Stabhochsprunganlage durch Bürgermeister Reiner Breuer. Die neue Anlage bedeutet für die Stadt und die DJK Novesia Neuss einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung des funktionellen und herrlich gelegenen Leichtathletikzentrums Ludwig-Wolker Sportanlage.
Erste „Anlagenrekorde“ setzten Gero Faust (TV Wattenscheid 01, 2000) mit 4,20 m und die erst 15-Jährige Katharina Kemper (TV Angermund, 2005) mit 2,70 m. Es ist abzusehen, dass die Stadionrekorde im Stabhochsprung bald purzeln werden, nachdem sich die hohe Qualität der Anlage herumgesprochen hat.
Hohe Beteiligung unter Corona-Bedingungen
Das Sportfest entwickelte sich als gemeinsames Erlebnis für Jung und Alt. Alle Wettkampfangebote waren voll besetzt. Norbert Ritterbach, zuständig für die technische Abwicklung im Wettkampfbüro, zeigte sich erleichtert: "Die Organisation eines Wettkampfes unter Corona-Bedingungen stellte uns als Veranstalter vor besondere Herausforderungen. Unsere Befürchtung, dass das Konzept ohne Zuschauer, mit reduzierter Betreuerzahl und ohne Catering viele Sportler und Vereine abschrecken würde, hat sich nicht erfüllt. Selbst das Wetter "spielte mit". Im Gespräch mit dem kundigen Stadionsprecher Maximilian Rhine-Gritz , Cheftrainer und stellvertretender Abteilungsleiter der Leichtathletikabteilung, führte dieser die große Beteiligung auf die Sehnsucht der Athletinnen und Athleten nach Wettkämpfen und Sportfesten nach den Corona-Einschränkungen zurück. Es war aber nicht nur der ersehnte Leistungsvergleich, der eine fröhliche Stimmung erzeugte. Es waren das Drumherum, die Sehnsucht nach freundschaftlichen Begegnungen und die Gespräche über Hoffnungen und Ziele, ja auch über Rückschläge.
Die Athletinnen und Athleten kamen nicht nur aus der Umgebung. Sie waren aus benachbarten Leichtathletikregionen und selbst aus Holland und Belgien angereist.
Rekordhalter unter den Senioren
Als ältester Teilnehmer gab sich der vielfache Rekordhalter Herbert E. Müller aus Grevenbroich die Ehre. Der Neunzigjährige von LAV Bayer Uerdingen/Dormagen schätzte nach den erschwerten Vorbereitungen in der Corona-Krise seine Ergebnisse als erste Orientierung und Leistungstest ein.
Über 200 m (40,16) und 400 m (97,14) scheinen die aktuellen M90-Europarekorde 39,14 und 95,04 in diesem Jahr möglicherweise noch in Reichweite, wenn in der Nähe Sportfeste mit den betreffenden Wettkämpfen angeboten werden.
Im Gegensatz zu Herbert E. Müller war der Altersklassenunterschied von Hannelore Venn (W75, TV Bedburg 1927) in ihrem 100-m-Lauf zu ihrer Konkurrenz gewaltig. Die Topathletin ihrer Altersklasse traf auf junge Sprinterinnen zwischen 15 und 18 Jahren. Ihre Zeit: 18,44 Sekunden. Die 200 m, in dieser Strecke führt sie die deutsche Hallenbestenliste in W75 an, hatte sie nicht gemeldet. Wie Herbert möchte auch sie ihre Schnelligkeit im Blick auf internationale
Herausforderungen in weiteren Wettkämpfen verbessern: "Unter 18,00 Sekunden müsste noch drin sein".
Aus den Niederlanden war der 800-m- und 1500-m-Europarekordhalter in M70 Hans Smeets (AV Achilles Top, NED) angereist und demonstrierte im 800-m-Lauf mit 2:34,37 eine sehr starke Leistung.
Schnelle Sprinter und Mittelstreckler
Schnellste der WU16+ 100-m-Sprinterinnen war Lynn Gramse (Moerser TV, 2004) mit einer Zeit von 12,55 Sekunden. Bei den Männern sprintete Noah Wilker (TSV Bayer 04 Leverkusen, 1997) als Einziger die 100 Meter unter 11 Sekunden in 10,94. Die ersten fünf Plätze belegten die Sprinter der Leichtathleten Gem. Meckenheim und der TSV Bayer 04 Leverkusen.
Den 800-m-Lauf gewann die 14-Jährige Emie Lotta Berger (2006, mettmann-sport) mit der Superzeit 2:19,11 in einem beherzten Endspurt vor ihren zwei bis drei Jahre älteren Konkurrentinnen.
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