Drei Deutsche-U20-Meister in Koblenz
Drei Wochen nach den Deutschen U18-Meisterschaften in Mönchengladbach fanden die Deutschen U20-Meisterschaften erstmals getrennt, nun in Kombination mit der U16-DM in Koblenz statt. Deutschlands beste Jugendliche kämpften hier bei teilweise sehr schlechten Wetterbedingungen, vor allem am Samstag, nicht nur um die Medaillen sondern auch um die Tickets für die U20-Weltmeisterschaften vom 27. bis 31. August in Lima (Peru). Für den Leichtathletik-Verband Nordrhein gab es drei Deutsche Meistertitel, insgesamt 10 Medaillen (3/2/5) und unerwartet viele Endkampfpunkte in Summe von 124.
Hendrik Müller bringt sich für die U20-Weltmeisterschaften in Stellung
Sicherlich eines der hochklassigsten Ergebnisse des Meisterschaftswochenendes gelang Hendrik Müller (TSV Bayer 04 Leverkusen). Der Athlet von Stabhochsprung-Nachwuchs-Coach Marvin Klaaßen dominierte den Wettkampf und verzichtete nach übersprungenen 5,50m auf weitere Versuche. Der Leverkusener gehört mit dieser Leistung nun auch zu den ganz heißen Goldhoffnungen des Deutschen Leichtathletik-Verbands für die U20-WM und kann fest mit einer Nominierung rechnen.
Timon Dethloff nach Verletzungspause überzeugender Deutscher Meister über 110m Hürden
Timon Dethloff (Cologne Athletics) war bereits Mitte Mai in Weinheim in überzeugender Manier die Norm für die U20-Weltmeisterschaften gesprintet. Allerdings zog sich der Athlet von Veronika Theill in der dann folgenden Vereinsstaffel im Anschluss eine schwerere Verletzung zu und konnte erst vor zwei Wochen in Rhede wieder erstmals über die Hürden an den Start gehen. Entsprechend unsicher musste man im Vorfeld sein, ob er in Koblenz den Titel gewinnen und erfolgreich das Ticket für Lima buchen kann. Mit Einstellung seiner Bestzeit von 13,79s gelang ihm beides eindrucksvoll und er wird als Deutscher Meister wohl auch sicher mit der internationalen Meisterschaft planen können.
Mirja Lukas wird Deutsche Meisterin im Speerwurf - Hannah Odendahl löst 800m-Ticket
Der dritte Deutsche Meistertitel ging an Mirja Lukas (TSV Bayer 04 Leverkusen). Die Athletin von Nachwuchsbundestrainer Matthias Rau schleuderte den Speer auf 53,23m und darf sich, nachdem sie die Norm merfach übertroffen hat, nun auf die U20-WM freuen. Begleiten wird sie nach Peru wohl Hannah Odendahl (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen). Die 800m-Läuferin blieb in einem spannenden 800m-Finale cool und darf nach dem Gewinn der Silbermedaille, in für ein Meisterschaftsrennen starken 2:06,04min, mit der U20-WM planen. Hier hatten gleich einige Mädchen die Norm im Vorfeld unterboten und die Jahresschnellste Jana Becker (Königsteiner LV) wird wohl nach ihrer Bronzemedaille leider zu Hause bleiben müssen. Umso stärker ist der Erfolg von Odendahl einzuschätzen.
Weitere Medallien für Nordrhein-Athleten
Vier weitere Bronzemedaillen gingen an Athleten aus dem Nordrhein. Kristoffer Hildebarnd (TSV Bayer 04 Leverkusen) steigerte sich im 200m-Halbfinale furios auf 21,26s und erfüllte damit erstmals die Norm für die U20-WM. Im Finale wurde der Athlet von Andreas Gentz dann in 21,47s "nur" dritter und musste zusehen, wie die beiden Erstplatzierten, ebenfalls beide mit Qualifikationsnorm, ihm das heißbegehrte Ticket vor der Nase wegschnappten. Schade für den jungen Athleten. Mit der U20-WM noch nichts zu tun, hatte Maximilian Neukirchen (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) im Kugelstoßen. Mit 17,49m errang der Uerdinger genau wie der Geher Luis Fiedler (VfL Engelskirchen) in 22:11,65min Bronze. Fiedler hatte dabei noch einen anderen Grund sich "zu ärgern". Verpasste er mit dieser Zeit doch einen der ältesten Nordrhein-Rekorde aus dem Jahr 1959 denkbar knapp. Lediglich ca. 1 Sekunde fehlte ihm zu dieser Marke, die älter ist als der Landesverband. Eine weitere Bronzemedaille ging mit 7,30m im Weitsprung an Sinan Karabur (TV Erkelenz). Hier konnte auch sein Trainingspartner Lukas Huppertz mit 7,06m auf Rang fünf überzeugen. Ernest Schulze und Bastian Piwonski (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) rundeten das gute Nordrheinergebnis in dieser Disziplin auf Rang sechs und sieben ab.
Platz zwei, drei und vier für männliche 4x100m-Staffeln
Bereits am Freitag wurden die Deutschen Meister über 4x100m gesucht. Titelverteidiger Cologne Athletics schonte den planmäßigen Schlussläufer Timon Dethloff und wurde in starken 41,35s nur Vierter. Besser machte es die StG Köln in neuem Nordrheinrekord von 40,95s vor dem Team des TSV Bayer 04 Leverkusen in 41,20s. Eine äußerst hochklassige Konkurrenz, die in 40,51s der SC Berlin für sich entschied.
Der LVN möchte alle Medaillengewinnern und Trainern zu den tollen Leistungen in Koblenz gratulieren und drückt den in dieser Woche für die U20-WM nominierten die Daumen.